Frau Svea Heinrich hat für das Stadtmagazin "diggla" das (Deutsche) "Theater (Göttingen) hinter den Kulissen" besucht und dabei untersucht, wie es zur "starken Überzeugungskraft des Theaters kommt", genauer, welche Kräfte noch außer dem künstlerischen Personal zusammenwirken müssen, damit die Aufführung der magische Ort wird, der die Zuschauer in den Bann zieht.

Die Autorin hat die Entwicklung des Bühnenbaus zum Bühnenbild beobachtet und dabei selten "naturalistische" Wiedergaben gefunden. Sie entdeckt in den Werkstätten "überdimensionale Möbel" und bestaunt im Malersaal das umfangreiche Werkzeugrepertoire. Bei den Deko-Spezialisten werden gerade "Tiere, Obst und Würste genäht". Genau zugeschnitten auf die einzelnen Schauspielerfiguren werden in der Schneiderei die Kostüme, und der in Jahrzehnten angewachsene Fundus läßt sich in seiner Fülle und Vielfalt mit Faszination so beschreiben:

"Es riecht nach dem Muff vergangener Jahre. handbesticktes, Wallendes mit Rüschen und Seidenes b efindet sich im Dialog mit groben Karos, Westen, Wollenem und Krawatten. Meterlange Regale werden bevölkert von unzähligen Paaren schwarzer Schuhe für Männer und Sandalen, Pantoletten, Pumps und Ballerinas in allen Formen, Farben und Materialien für das weibliche Geschlecht - auch wenn oftmals etwas abgenutzt, der Traum einer jeden Frau!"

Dieses Zitat soll genügen, die eigene Faszination zu dokumentieren, welche die Autorin in ihrem Text mitzuteilen versteht. Die steigert sich dann noch bei den letzten Vorbereitungen vor der Aufführung, bei Besuchen in der Makse und in der Ankleide.

Der Arbeit gelingt es, auch übrigens mithilfe gutgewählter Fotos, einmal aufzuzeigen, dass letztendlich die Bühnenaufführung das "Produkt einer langen Kette aus schöpferischer Gestaltungskraft" ist.

Der nicht nur flüchtige Blick hinter den Kulissen, sondern der aufmerksame Besuch hinter der Bühne stärkt das Verständnis für unser Theater.

Dan an Frau Svea Heinrich und Glückwunsch zum Preis der Alexanderstiftung!

zum Artikel von Svea Heinrich